Organische Abfälle, wie feuchte pflanzliche und tierische Rückstände, lassen sich zur Erzeugung von Biogas nutzen.
Das organische Abfallmaterial, Gülle und Mist, wird in einem Lagerbehälter gesammelt und gelangt über eine Pumpe in einen Faulbehälter.
Hier kommt es zur Vergärung in dem Faulbehälter. Dieser Faulbehälter = "Fermenter" muss von der Luft abgeschlossen sein, da die biogaserzeugenden Mikroorganismen keinen Sauerstoff vertragen (anaerobe Vergärung). Ausserdem sollte kein Licht in den Faulraum dringen.
Diese Mikroorganismen zersetzen die Gülle in ein Gasgemisch, das im allgemeinen zwischen 50 und 65% Methan (CH4) enthält, und hochwertigen Dünger, der später auf den Feldern verwendet werden kann. Das Gas Methan wird zur Energiegewinnung verbrannt.
Biomasse ist die älteste und wichtigste erneuerbare Energiequelle der Erde. Während die Sonne durch Photosynthese neues Leben wachsen lässt, wird beim Absterben die organische Substanz durch Bakterien in ihre ursprünglichen Bestandteile Kohlendioxid, Wasser und Mineralien zerlegt. Die beim anaeroben Abbauprozess freigesetzte Energie wird in einem methanhaltigen Biogasgemisch gebunden und gespeichert. Je höher der Methananteil, desto energiereicher ist das Biogas. Biogasanlagen dienen der Erzeugung, Speicherung und Verwertung von Biogas.
Biogas entsteht bei der sauerstofffreien (anaeroben) Vergärung organischer Substanzen (wie Nawaro, Energiepflanzen, org. Abfälle, Mist, etc.) und besteht aus den Hauptbestandteilen Methan (50% bis 75%), Kohlenstoffdioxid und Wasser. Weitere Bestandteile sind Stickstoff, Wasserstoff, Sauerstoff und Schwefelwasserstoff. Gerade der hohe wertgebende Anteil des Brennstoffes Methan macht das Biogas zu einer unerschöpflichen Energiequelle.
Und in Biomasse und Biogas steckt enorme Energie! Denn Biogas kann prinzipiell aus jeder organischen Substanz gewonnen werden. Biomasse, welche in einer Biogasanlage zur umweltfreundlichen Produktion von Strom und Wärme vergoren wurde, steht anschließend als Gärrest wieder zur Verfügung. Die Gärreste werden dann als hochwertiger Dünger auf die landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht. Der entzogene Stickstoff wird damit dem Boden zurückgeführt, der Nährstoffkreislauf wird geschlossen.
Eine Kuh produziert täglich etwa 10 bis 20 kg Mist. Dies reicht aus um ca. 1 bis 2 Kubikmeter Biogas herzustellen. Im Laufe eines Jahres kann aus der Biomasse einer Kuh so viel Energie gewonnen werden, wie aus 300 Litern Heizöl.
Werden der anaeroben Vergärung weiterhin biogene Co-Fermentate und Nawaros (= Nachwachsende Rohstoffe) zugeführt, so kann dieser Gasertrag signifikant erhöht werden.
In einer leistungstarken Biogasanlage werden bis zu 80% der eingefahrenen Biomasse in Methan umgewandelt und können direkt zur Energiegewinnung eingesetzt werden.
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